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Doppelter Erfolg bei den German Kata Open

Miriam und Christian stehen in zwei Kata auf dem Treppchen

Bei den German Kata Open im hessischen Maintal starteten unsere Pulheimer Vizeweltmeister Miriam Sikora und Christian Steinert zu ihrem ersten Turnier nach der erfolgreichen WM. Dieses wie üblich perfekt organisierte Turnier fand zum ersten Mal seit 2018 wieder statt – damals noch unter dem Namen Internationale Deutsche Kata-Meisterschaften. Zwar waren die Teilnehmerzahlen in diesem Jahr nicht so hoch, wie bei den Deutschen Meisterschaften im Mai, aber durch einige internationale Teilnehmende aus insgesamt sieben Nationen, kamen dennoch spannende Wettkämpfe zu stande.

Wie schon im Mai beim Dieter-Born-Pokal in Bonn hielten unsere Pulheimer auch für diesen Wettkampf eine Überraschung parat: Neben ihrer Paradedisziplin, der Katame-no-kata, traten sie auch in der Kodokan Goshin-jutsu, den Selbstverteidigungstechniken des Kodokan an. Bei dieser 1956 entwickelten Kata, werden verschiedene Verteidigungstechniken gegen 21 Angriffe von Uke demonstriert. Neben Griffen und Umklammerungen müssen auch Schläge und Tritte, sowie Angriffe mit einem Messer, einem Stock und sogar einer Pistole angewehrt werden. Das Hauptziel beim Üben ist die entschlossene Verhinderung des dynamischen Angriffs durch Ausweichen und die anschließende Übernahme der Kontrolle über Uke durch Schlag-, Tritt-, Hebel- und Würgetechniken.

Doch zunächst galt es, in der Vorrunde der Katame-no-kata den Einzug in das Finale zu sichern. Bedingt durch die Vorbereitung für Miriams anstehende Dan-Prüfung konnte unsere Pulheimer Kata-Paarung seit der WM vor anderhalb Monaten keine technischen Verbesserungen eintrainieren. Aber ihre WM-Medaille war offensichtlich kein Zufall, denn die international besetzte Wertungskommission quittierte ihre souveräne Vorrundendemonstration mit fantastischen 421,5 Punkten und 35 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierten. Nach Meinung der Zuschauenden gelang es Beiden – zweifellos beflügelt durch ihren WM-Erfolg – noch besser, die nötige Entschlossenheit und gelassene Selbstverständlichkeit in ihre Aktionen zu bringen, die eine Spitzen-Kata auszeichnen. 

Nach einem kurzweiligen Interview für das Judo-Magazin (mehr dazu in Kürze!), ging es nun in der Kodokan Goshin-jutsu zu Sache, die aufgrund der geringen Teilnehmendenzahl ohne Vorrunde ausgetragen wurde. Hauptziel der Beiden war, ohne vergessene oder vertauschte Technik durch diese extrem dynamische Kata zu kommen – und dies gelang! Trotz der natürlich vorhandenden, technischen Ungenauigkeiten – und eines ungeplanten Zwischenangriffs durch eine kampfsportinteressierte Wespe – beeindruckten sie die Wertungskomission (und die Zuschauenden) durch den entschlossenen Ausdruck ihrer Debüt-Demonstration und erarbeiteten sich so einen überraschenden dritten Platz hinter den etablierten deutschen Spitzen-Paaren. Ihre Punktzahl von 515 Punkten (aufgrund der größeren Anzahl an Techniken gibt es hier mehr Punkte als in der Katame-no-kata) entspricht 75% der möglichen Punkte – eine sehr gute Leistung!

Doch noch bevor dieses Ergebnis feststand, mussten Beide wieder auf die Tatami für das Finale der Katame-no-kata – oder hätten das zumindest, denn ein übermotivierter Flammkuchen sorgte für einen Feueralarm und eine kurzzeitige Evakuierung der Wettkampfhalle. Nach sieben Jahren Erfahrung auf Kata-Wettbewerben (und einer brennenden Lampe bei den Deutschen Meisterschaften vor drei Jahren), bringt einen so ein Ereignis nicht mehr aus der Ruhe. Hochfokussiert zeigten unsere Pulheimer erneut eine Katame-no-kata der Extraklasse und erhielten dafür neben dem klaren Sieg mit 425 Punkten ihre höchste Punktzahl überhaupt. Dies entspricht 83% der maximal möglichen Punkte und war damit über alle Kata hinweg die höchste Prozentzahl der FInalrunden am heutigen Tag.

Als Randnotiz des heutigen Tages konnte Miriam sich ihre starke Demonstration der Kodokan Goshin-jutsu bereits als Prüfungsfach Kata für ihre anstehende Dan-Prüfung anerkennen lassen.

Wir gratulieren Miriam und Chris zu ihrem beeindruckenden Erfolg in gleich zwei Kata und wünschen ihnen viel Erfolg bei Miriams Dan-Prüfung sowie dem abschließenden Wettkampf des Jahres beim Dieter-Born Pokal in Bonn!

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