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Pulheimer Judoka überzeugen bei WM-Debüt

Um Haaresbreite verpassten Miriam Sikora und Christian Steinert das Finale der Kata-Weltmeisterschaften in Südkorea.

Beyond the Times – Bridge the World. Unter diesem Motto fanden in diesem Jahr die World Martial Arts Masterships inklusive der Judo-Kata-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju statt. Bei diesem Großereignis präsentierten sich über 4000 Athleten aus über 100 Nationen in 20 verschiedenen Kampfsportarten im sportlichen Wettstreit. Erklärtes Ziel der Organisatoren ist es, Sportler aus der ganzen Welt zusammenzubringen und auf der Basis der traditionellen Kampfkünste jenseits von Tagespolitik zu einem interkulturellen Austausch beizutragen, der zu mehr Frieden und Harmonie auf der Welt führen soll.

Die Internationale Judo-Föderation lieferte ihren Beitrag zu diesem Ziel, indem sie die Kata-Weltmeisterschaften am 4. und 5. September in diesem Rahmen veranstaltete. In den fünf Wettkampf-Kata demonstrierten insgesamt 166 Judoka aus 29 Ländern ihren individuellen Fortschritt beim gemeinsamen Streben nach technischer Perfektion.

Und mit dabei waren unsere Pulheimer Miriam Sikora und Christian Steinert, die die Ehre hatten, die deutschen Farben in der Katame-no-kata zu vertreten – als eines von nur sechs deutschen Paaren insgesamt. Bereits die Nominierung war ein riesiger Erfolg für die beiden, die erst 2015 zum ersten Mal auf einem Kata-Wettkampf angetreten sind. Sie stellte jedoch die logische Konsequenz aus ihrem Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften im Juni diesen Jahres sowie ihrem starken Auftritt bei den Kata-Europameisterschaften im Juli auf Gran Canaria dar. So machten sich die beiden also auf den wirklich weiten Weg in das Abenteuer Weltmeisterschaft.

In einem Vorrundenpool mit den amtierenden – und auch späteren –, japanischen Weltmeistern, den französischen Vize-Europameistern in der jungen Altersklasse und den niederländischen Vize-Europameistern der älteren Altersklasse hätte für eine Finalteilnahme schon sehr vieles sehr gut funktionieren müssen – zu viel. Trotz einer wirklich starken Demonstration fehlten am Ende 3,5 Punkte zur Finalqualifikation.

So bleibt unseren Pulheimer WM-Startern am Ende neben dem vierten Platz in der Vorrunde lediglich die Gewissheit, dass sie in der erweiterten Weltspitze ihrer Kata angekommen sind und mit weiterem fleißigen und akribischen Training im nächsten Jahr vielleicht sogar eine EM- oder WM-Medaille möglich ist. Genügend Ansatzpunkte dafür haben die beiden bei der abendlichen Videoanalyse bereits entdeckt.

Außerdem hat sich im Rahmen dieser Veranstaltung wieder einmal gezeigt, wie sehr Judo die Menschen verbinden kann. Ob beim gemeinsamen Beschweren über unmöglich zu tragende Rückenschilder mit dem italienischen Team, der Persisch-Praxis-Probe beim Small-Talk mit den Iranern oder beim abendlichen, geselligen Beisammensein mit Judoka aus Australien, Kanada und den USA wurden getreu dem Motto des Veranstalters Brücken zwischen den unterschiedlichsten Nationen gebaut – ganz im Sinne von Jigoro Kano, der als das oberste Ziel im Judo die Verbesserung der Gesellschaft gesehen hat.

Wir gratulieren Miriam und Chris ganz herzlich zu ihrer großartigen Leistung und sind gespannt darauf, was die neue Wettkampfsaison, die mit dem internationalen Turnier in Brüssel am 1. März 2020 beginnt, für sie bereithält!

Zum Abschluss gebührt dem PSC und insbesondere dem Vorstand der Budo-Abteilung ein riesiger Dank, die durch ihre Unterstützung dieses Abenteuer überhaupt erst ermöglicht haben!

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