Wie jedes Jahr fanden auch in diesem Frühjahr wieder wichtige internationale Standortbestimmungen statt. Bei den absolut hochkarätig besetzten, niederländischenden Wettkämpfen International Kaizen Tournament am 18. und 19. Mai sowie International Judo Tournament Venray am 1. und 2. Juni warfen sich auch einige mutige Pulheimer in den Vergleich mit den besten Judoka Europas.
Lilli Happe präsentierte sich drei Wochen vor dem European Cup in Graz in guter Verfassung und konnte beim Kaizen Tournament eine starke Bronzemedaille erkämpfen. Auch Lara Genscher zeigte sich extrem stark und konnte sich bis ins kleine Finale vorkämpfen, welches sie leider knapp verlor. Besser sollte es in Venray laufen, wo sie nach wunderschönen Uchi-Mata-Würfen in der Vorrunde unter dem Flutlich der berühmten "Matte 9" das kleine Finale und damit die Bronzemedaille gewinnen konnte.
Yahya Sayin und Jurek Stern konnten bei beiden Turnieren trotz guter Leistungen in extrem voll besetzten Gewichtsklassen leider nicht in die Medaillenkämpfe eingreifen.
Bereichsleiter Christian Steinert war am Ende eines anstrengenden Coaching-Tages in Venray stolz auf die Leistungen der Pulheimer Judoka. "Laras und Lillis Medaillen sind eine tolle Bestätigung für ihre harte Trainingsarbeit. Auch bei Yahya und Jurek habe ich viele gute Aktionen gesehen – nur gegen so starke Gegner wie hier können wir unsere Grenzen austesten und besser werden."
Die Leistung von Lara Genscher wollte er aber dann doch noch einmal besonders hervor heben, während er euphorisch einen grausamen Vollautomaten-Espresso herunterstürzte. "Beim Kaizen Tournament hatten wir noch einige Unsicherheiten in gleicher Auslage festgestellt – gegen die kämpft man als Linkskämpferin seltener. Deswegen war Lara sogar gestern, an ihrem Geburtstag, noch beim Training um ein paar technisch-taktische Optionen durchzugehen, die sie dann heute bereits im Wettkampf umsetzen konnte." Ebenso beeindruckt zeigte er sich von Laras mentaler Stärke am Wettkampftag. "Bei niederländischen Turnieren ist das immer so eine Sache mit der Zeitplanung. Laras Waage war um 09:30, ihr kleines Finale um 15:45 Uhr. Das hat sie aber total kalt gelassen – in jedem einzelnen Kampf war sie auf den Punkt konzentriert und konnte ihre beste Leistung abrufen. Zweimal musste sie heute sogar einem Rückstand nachlaufen, hat sich dabei aber nie aufgegeben. Und dann natürlich das kleine Finale mit eigener Halle, Lichtshow, Musik, Hallensprecher und viel Tamtam – unter dem Druck vergisst man schon mal schnell, wie eigentlich Judo geht." Nicht so Lara. "Dass jetzt auch noch der Groschen bei ihrem Uchi-Mata gefallen ist, war das i-Tüpfelchen auf einer außergewöhnlichen Leistung."
Wir gratulieren allen Pulheimern ganz herzlich zu ihren tollen Leistungen!